COPRO Geschäftsführer Marc F. Kimmich und Green City Solutions
CIO Zhengliang Wu eröffnen die City Trees am B-Part Am Gleisdreieck
Zur Säuberung der Luft wurden auf dem Gelände des B-Part Am Gleisdreieck zwischen dem 27. April und 30. Juni 2020 drei CityTrees von Green City Solutions, Start-up und GreenTech-Pionier aus Berlin, platziert. Während dieser Zeit wurde die Luftqualität der Umgebung analysiert und gereinigt – mit spannenden Ergebnissen.
Bei den CityTrees handelt es sich um aktive Biofilter-Systeme, die Feinstaub aus der Luft entfernen, Temperaturen kühlen und die Luftfeuchtigkeit erhöhen können. Wir haben bereits im Mai 2020 zur Aufstellung der CityTrees in unserem Blog berichtet. Drei CityTrees wurden im südwestlichen Teil des B-Part Außenbereichs so aufgestellt, dass sie eine Barriere zu der angrenzenden Bahntrasse bilden und dieser Feinstaubquelle eine Frischluftzone entgegensetzen. Ein CityTree besteht aus zwei Teilen, dem Unterteil mit integrierter Technik und dem Oberteil bedeckt mit Moosen als Filtereinheit mit einer Gesamthöhe von 3,60 Metern. In einer Stunde werden je CityTree ca. 3.500 m³ Luft angesaugt und gereinigt. Die Verdunstungskühlung der Moose erzeugt dabei eine maximale Kühlleistung von 5.500 Watt.
Performance
Während der 51 Betriebstage der drei CityTrees am B-Part wurden etwa 2.711.657 m³ Luft gereinigt. Dies entspricht mehr als dem Volumen der Cheops-Pyramide in Gizeh (2,6 Mio. m³) und reicht aus, um 2.215 erwachsene Menschen innerhalb des gesamten Zeitraumes mit gereinigter Luft zu versorgen. Der Wind kam während der Projektzeit vorwiegend aus südwestlicher Richtung, sodass die strömende Luft auf dem Weg in Richtung Terrasse und Gebäudefront des B-Part die CityTrees passierte und gereinigt wurde. Die Aufenthaltsqualität für die Menschen, die auf der Terrasse saßen bzw. ein Fenster geöffnet hatten, konnte dadurch verbessert werden.Verschiedene Ventilationsgeschwindigkeiten erzeugen eine unterschiedliche Luftstromgeschwindigkeit: Schnelle Geschwindigkeiten können grobe Partikel besser filtern, während langsame Geschwindigkeiten besser ultrafeine Partikel abscheiden können, die besonders gesundheitsgefährdend sind. So lassen sich durch die CityTrees auch besonders gut Belastungsspitzen abfedern, wie z. B. von einem brennenden Grill oder Zigarettenrauch. Diese “Feinstaubwolken” lassen sich durch den Einsatz von CityTrees besonders gut reinigen, da viele Partikel in einer relativ geringen Luftmenge auf den Moosfilter treffen – die Luftbelastung kann etwa halbiert werden. So können Menschen in der näheren Umgebung beispielsweise vor intensivem Passivrauchen geschützt werden.
Luftqualität am Standort Gleisdreieck
In Bahnhöfen wird durch aufgewirbelten Staub und Abrieb beim Bremsen oft eine hohe Feinstaub-Konzentration verursacht. Trotz unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Gleisdreieck, konnten die Messungen keine dauerhaft übermäßige Belastung feststellen. Die Feinstaubbelastung am B-Part betrug durchschnittlich (Tag und Nacht) 12 Mikrogramm. Dieser Wert ist grundsätzlich gut und unterhalb der gesetzlich festgeschriebenen Grenzwerte und entspricht dem „Grundrauschen“ an Luftbelastung in deutschen Großstädten.
CleanAirZone
Neben der übergreifenden Wirkung auf die Luftqualität am B-Part Am Gleisdreieck profitierten Besucher, die sich in unmittelbarer Nähe der CityTrees aufhielten, am meisten von deren Effekt. Durch die Positionierung in einem Dreieck konnten die CityTrees eine sogenannte „CleanAirZone“ (Frischluftzone) erzeugen, in welcher je nach Entfernung eine geringere Partikelbelastung von bis zu 53% gemessen werden konnte. Selbst in 5 Metern Entfernung stellt sich im Schnitt noch eine bis um 30% geringere Partikelbelastung ein.
Die Moose in den CityTrees können das bis zu 20-fache ihres Eigengewichts an Wasser speichern und verdunsten. In Kombination mit der aktiven Durchlüftung entsteht eine Kühlleistung von bis zu 5.500 Watt. Bei wissenschaftlichen Messungen konnte beispielsweise ein Temperaturunterschied von 25°C auf 16,8°C ermittelt werden. Zudem ist in der Frischluftzone eine Erhöhung der Luftfeuchte messbar. Gerade zu heißen und trockenen Zeiten bietet der Aufenthalt in der Nähe der CityTrees den Besuchern einen angenehmen Effekt.

Darstellung der CleanAirZone bei einem windstillen Szenario
(Werte basierend auf Referenzmessung durch TROPOS 12/2019)
Das gemeinsame Projekt war ein Erfolg: Die gewonnenen Erkenntnisse und Messergebnisse zur Standort- und Luftqualität bestätigen, dass die CityTrees einen positiven Beitrag zur Aufenthaltsqualität der Besucher leisten können. Neben dem Effekt auf die Luftqualität konnten die CityTrees auch einen Beitrag im Kontext der öffentlichen Debatte zu Gesundheit und Lebensqualität in der Stadt sowie der Wichtigkeit von Luftgüte und nachhaltiger Quartierentwicklung leisten. Bei der Planung des Stadtquartiers „Urbanen Mitte Am Gleisdreieck“ spielen diese Themen eine zentrale Rolle und wir freuen uns darauf, zusammen mit Green City Solutions künftig für noch mehr frische Luft zu sorgen.