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Finissage Abschlusssymposium: Women in Architecture Festivals 2021

Nach fünf spannenden Wochen endete am 01. Juli. 2021 das eventreiche WIA Festival Berlin 2021 mit der Finissage im B-Part Am Gleisdreieck. Die Akteurinnen zogen ein Resümee und feierten die Sichtbarkeit von Frauen in der Baukultur, Ihre präsentierten Werke und die gewonnene Teilhabe von Frauen am öffentlichen Diskurs.

Zusammen mit der Architektenkammer Berlin veranstaltete das Netzwerk n-ails e.V. zum ersten Mal in Berlin das WIA Festival zum Thema „Frauen in der Architektur“. Berlin als eine der weltweit spannendsten Städte für Planen, Bauen und Verhandeln war der ideale Ort um den Raum für die Auseinandersetzung mit Werken von Frauen zu schaffen und den längst überfälligen Umbau des Berufsbildes zu diskutieren. Zusammen mit rund 30 Akteurinnen wurde den gesamten Juni über auf fast 100 Veranstaltungen Inhalte zu Themen wie „Baustelle Gleichstellung“, „Paritätische Baukultur“ und „Umbau Berufsbild“ besprochen. An vielen verschiedenen Orten fanden Ausstellungen, Filmreihen, Führungen, Symposien, Vorträge, Workshops und viele weiter Formate statt.

In zahlreichen Vorträgen und Diskussionen gab es viele neue Erkenntnisse, Gesprächsstoff und nachdenkliche Momente. Es entstand eine Atmosphäre des Austauschs über Werke, Fachthemen, aber auch Zahlen, Daten, Fakten zu Frauen in der Architektur, die zum Nachdenken anregten, den Blickwinkel veränderten und einige AHA Erlebnisse schafften.

Neben einer individuellen eigenen Genderagenda, wurde identifiziert, dass für einen schnellen und effizienten Fortschritt noch Förderung, Unterstützung, Mentoring und auch Genderbudgeting erforderlich ist, um soziale, juristische und ökonomische Hindernisse abzubauen und wirkliche Gerechtigkeit herzustellen. In diesem Sinne wurde mit den 34 Akteurinnen ein manifestA erarbeitet. Damit sollen Impulse für weiterführende Auseinandersetzungen mit dem Thema Frauen in der Architektur gesetzt werden, beispielsweise für Studien, Publikationen oder Artikel.

Andrea Männel, WIA-Initiatorin und Vorstandsmitglied Architektenkammer Berlin: „Die manifestA zeigt als Konsens aller Teilnehmerinnen, dass die drei vordefinierten Baustellen zur Gleichstellung – Sichtbarkeit, Dialog, Diversität – auch nach einer intensiven, vierwöchigen Auseinandersetzung nicht abgeschlossen sind.“ Hille Bekic, Vizepräsidentin Architektenkammer Berlin, ergänzt: „Daher wurden zu den drei Handlungsfeldern Statements und Learnings möglichst vieler Akteurinnen gesammelt. Zudem haben wir Umfragen online und teilweise Präsenz-Workshops durchgeführt.“ Je Handlungsfeld wurde ein Fragenkatalog entwickelt. Die gesammelten Antworten wurden während des Festivals aufbereitet und im Vorfeld zur Finissage gemeinsam mit den Akteurinnen in einem letzten Workshop kondensiert und verabschiedet.

WIA manifestA-Forderungen:

WIA BERLIN fordert die Einrichtung von festen Stellen für Gleichstellung in allen Länderkammern
und eine Berichterstattung im zweijährigen Baukulturbericht der Bundesstiftung Baukultur.

WIA BERLIN fordert eine selbstverständlich paritätische Besetzung auf allen Ebenen. Das
erfordert Gleichwertigkeit von CARE und Erwerbsarbeit!

WIA BERLIN fordert, dass Institutionen der Baukultur als Vorbilder agieren, Chancengleichheit
und Gleichstellung zügig umsetzen und dabei die Sensibilisierung für das Thema auch außerhalb
der Bauwelt erhöhen.

WIA BERLIN fordert die Abkehr vom „Starkult“ hin zu einer sozialen, partnerschaftlichen, kollaborativen, offenen und diversen Baukultur, die sich an alle richtet.

WIA BERLIN fordert den Fokus auf New Role Models und einen generationen- und länderübergreifenden Dialog.

WIA BERLIN fordert die Architektenkammern auf, endlich einen Namen zu wählen, der alle
Disziplinen und Geschlechter abbildet.

Quelle: Newsletter #7 n-ails e.V. / WIA Berlin 2021, Pressemitteilung (05.07.2021) WIA Festival 2021