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Städte neu denken und machen – All Things Urban

Anastasia Sukhoroslova und Regina Schröter: Herzlich willkommen als neue Fellows bei uns im Urban Ideation Lab! Das Team von All Things Urban versammelt inzwischen die weltweit größte Community für die urbane Transformation auf ihrer Plattform. Was früher Stadtplanung war, ist heute ein hochdynamisches Umfeld, in dem sich so schnell neue Professionen und Kompetenzen bilden, dass es noch gar keine etablierten Bezeichnungen dafür gibt – mittendrin und ein Motor der Bewegung: All Things Urban

Es begann vor ein paar Jahren ganz unspektakulär mit der Suche nach Jobs im Bereich Stadtentwicklung. Das erwies sich als erstaunlich schwierige Angelegenheit. Das Team fand einfach keine Plattform, die offene Stellen in ihrer Branche bündelt, geschweige denn über die herkömmlichen urbanen Professionen hinausgeht. Da es dieses Portal nicht gab, wurde es dringend Zeit dafür.

Seit 2018 ist das Karriere- und Netzwerkportal All Things Urban am Start. Während die Algorithmen der etablierten Job-Plattformen automatisiert Stellenanzeigen aus dem Netz ziehen, wird bei All Things Urban von Hand kuratiert. Das Team checkt Anzeigen, Events und alles, was auf ihre Seite kommt, bevor dort irgendetwas online geht. Dabei wird natürlich nach Qualität gefiltert. Jobs mit gutem Impact sind willkommen und das unbezahlte Praktikum muss leider draußen bleiben. Das ist nicht einfach nur sympathischer, sondern essentiell im Angesicht der urbanen Transformation.

Denn seit einigen Jahren lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in Städten. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und ihren heute schon immer drastischer spürbaren Folgen befinden sich unsere Städte gerade mitten im „Clash of the Centuries“. Das 20. Jahrhundert will sich noch nicht ergeben, sondern weiter Auto fahren, und das 21. Jahrhundert ringt mit den Beharrungskräften. Das zeigt sich in Berlin zum Beispiel bei Versuchen, wenigstens ein Stück Straße umzuwidmen. Die autofreie Friedrichstraße mündete in einem hochemotionalen öffentlichen Gerangel. Andere Städte sind da schon weiter wie Barcelona mit seinen „Superblocks“ oder Paris als „Stadt der kurzen Wege“.

An diesen Bruchstellen des Alten und Neuen entstehen auch ganz neue urbane Skills. Die traditionellen Berufe wie Stadtplanung und Architektur werden um vielfältige Kompetenzen erweitert; unvermeidbar angesichts der  neuen sozioökonomischen, ökologischen und politischen Herausforderungen. Es entstehen Berufe für die es noch gar keine richtigen Bezeichnungen gibt, oder Projekte, deren Beschreibung noch oft uneindeutig ist. Studierende und Absolventen wissen oft gar nicht, wonach sie genau suchen sollen auf ihrem Weg in die urbane Berufslaufbahn.

Mitten drin in dieser Transformation und längst ein umtriebiger Teil davon ist All Things Urban. „Weil wir unsere Inhalte manuell kuratieren, bekommen wir automatisch mit, was sich entwickelt,“ sagt Anastasia. „Wir entdecken Trends und neue Rollenbeziehungen, schärfen unser Gespür für urbane Bewegung und spiegeln das in der Community. Und mit unserer digitalen Infrastruktur helfen wir einerseits Arbeitgeber*innen qualifizierte, internationale Talente zu erreichen und bieten andererseits unserer Community Orientierung, Inspiration und einen Ort, an dem sie Gleichgesinnte finden.“

Heute hat sich All Things Urban als weltweit größte community-basierte Karriereplattform für „urban professionals“ etabliert. Hier vernetzen sich Expats aller Länder, die sich heute die Städte als Labor für zukünftige Herausforderungen erobern, in denen völlig neue Perspektiven entstehen. Auch hier kommt es zu Reibungen mit der althergebrachten Unternehmenskultur und ihren Arbeitsmodellen. Vor allem deutsche Unternehmen labeln sich oft modern, klammern sich aber doch gerne an alte Hierarchien und können ihre Skepsis gegenüber Remote- und New-Work oft schwer überwinden. Der Konflikt lässt sich vereinfachend als statisch versus dynamisch bezeichnen und natürlich auch ein bisschen als alt gegen jung.

Dass nicht nur Architekt*innen in der urbanen Transformation arbeiten können, sondern diese eine Bandbreite an Expertise benötigt, lebt das Team vor. Die Gründerin und CEO Anastasia ist PR-Consultant und Kommunikationsstrategin in den Bereichen Architektur, Kultur und Nachhaltigkeit und Regina Schröter, CPO & Head of Community, ist Design-Strategin und Expertin für Mobilität.

„Letztlich geht es darum, unsere Städte lebenswerter, energieeffizienter, zirkulärer, nachhaltiger und einfach intelligenter zu machen“, sagt Regina. „Das geht eben nicht mehr mit Stadtplanung à la letztes Jahrhundert. Die urbane Mentalität ändert sich ja in allen Bereichen, zum Beispiel Urban Mining statt Beton-Neubau, Mobility-Hubs und modulares Wohnen statt Auto vor der Haustür und vieles mehr. Wir wollen mit All Things Urban diesen Wandel anführen und Menschen Möglichkeiten aufzeigen, ihn aktiv zu gestalten.“

In diesem Sinne heißen wir Anastasia und Regina von All Things Urban seit November herzlich willkommen als neue Urban Ideation Lab-Fellows im B-Part Am Gleisdreieck. Mit den Fellows und ihrer Plattform zieht auch eine Menge neuer Events, Projekte und Kompetenz der urbanen Zukunft bei uns ein.